Öffentliche Hand

Führungsrolle der Kantone

Durch das Gebäudeprogramm, in dem der Bund aus den CO2 Abgaben Geld bereitstellt, können die Kantone Fördergelder für die energetische Gebäudeerneuerung sprechen.

Die Signale der kantonalen Entscheidungsträger (Exekutive) sind noch zurückhaltend und manchmal einseitig auf maximalen, politischen Konsens ausgerichtet, statt sich auf eine langfristige Strategie über die nächsten dreissig oder fünfzig Jahre zu konzentrieren und in der energetischen Gebäudemodernisierung vorwärts zu machen.

Es ist klar, dass 26 kantonale Gesetzgebungen die Formulierung einer einheitlichen und klaren Strategie nicht vereinfachen. Eine Harmonisierung für Bauleute wäre jedoch sehr wünschenswert und hat mit den Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich MuKen bereits begonnen.

Ziel und Absicht sind auf der Webseite der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren EnDK bereits formuliert:

  • Kontinuität in der Energiepolitik anstelle von Aktivismus
  • Tatbeweise statt (ideologische) Diskussionen

Übertriebener Energie-Aktivismus führt nicht zum Ziel. Trotzdem braucht es dringend mehr Dynamik was die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes anbetrifft. Hierbei kommt den Kantonen eine Führungsrolle zu, die der SIA respektiert.
Der SIA würde es aber begrüssen und bietet deshalb an, die Kantone tatkräftige in ihren Bestrebungen zu unterstützen, eine dynamische und einheitliche Vorwärtsstrategie zu etablieren und beratend bei der demokratischen Entscheidungsfindung mitzuwirken.

Gemäss einer Studie der UNI Zürich vom Juli 2011 (vgl. rechte Spalte) braucht es Kantone, die (initiativ) vorangehen:

Die regionalen Fachstellenkonferenzen sowie die Energiedirektorenkonferenz (EnDK) und die Energiefachstellenkonferenz (EnFK) auf nationaler Ebene erweisen sich als Schlüsselinstitutionen für die Diffusion kantonaler Massnahmen.

In der Mehrheit der Fälle orientieren sich Kantone bei der Lösung von konkreten Problemen an positiv beurteilten Kenntnissen aus anderen Kantonen (sogenannt instrumenteller Transfer).

Dies erfordert in einem Kanton eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Materie und ausreichende Ressourcen. In der Regel werden Massnahmen jedoch kopiert.

Eigentümer müssen dafür gewonnen werden, Ihre Gebäude zu modernisieren. Viele (wissenschaftliche) Grundlagen sind  bereits vorhanden und müssen nun in eine Strategie umgemünzt werden. Es braucht eine Kommunikation der guten, rationalen Argumente sowie politischer Wille und eindeutige Signale aus den Kantonen.