28.04.2023 | sia online | Kommunikation SIA

SIA-Delegierte lassen in der Honorierung Vorsicht walten

Die Delegierten des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA) haben heute Freitag an ihrer Versammlung in Basel für die Planungsbranche wichtige Projekte diskutiert, Ariane Widmer Pham zum Ehrenmitglied ernannt und personelle Neubesetzungen der drei Zentralkommissionen vorgenommen. Im inhaltlichen Fokus stand die Honorierungsfrage: Die «Value app» und ein zweites Projekt sollen weiterverfolgt werden.

An der Delegiertenversammlung vom 28. April 2023 hat der SIA eingehend über die Stundenaufwandermittlung für die Planerhonorare diskutiert – ein Thema, das die Branche seit einiger Zeit beschäftigt. «Uns Planenden kommt eine grosse Verantwortung in der Gestaltung eines nachhaltigen Lebensraums zu. Das ist ein zentraler Beitrag an die Lebensqualität unserer Gesellschaft, deshalb soll unsere intellektuelle Leistung auch angemessen entlöhnt werden», erläuterte Alain Oulevey, Co-Präsident ad interim.

Der Vorstand schlug der Versammlung mit der «Value app» einen möglichen Lösungsansatz vor. Diese webbasierte Applikation wird gemeinsam mit der ETH Zürich entwickelt und in der aktuellen Phase aufgrund von Praxisinputs optimiert. Sie fokussiert für die Aufwandbestimmung auf die Definition des Projekts und die notwendigen Leistungen. Damit schafft sie für die Planerinnen und Planer sowie Bauherrschaften Transparenz über den erwarteten Stundenaufwand und legt so die Grundlage für die Ermittlung und Verhandlung des Honorars. Daneben schlugen die Präsidenten der LHO-Kommissionen ein Projekt in Anlehnung an die frühere Kalkulationshilfe, angereichert durch statistische Erhebungen, vor. Beide Lösungen brachten für die Delegierten Chancen und Risiken und sollen sorgfältig geprüft werden. Sie gaben dem Verein den Auftrag, für beide Projekte offene Punkte abzuklären und der Delegiertenversammlung 2024 einen konkretisierten Antrag über das weitere Vorgehen vorzulegen.

Spezialkommission untersucht Peter Dransfelds Rücktritt als SIA-Präsident
Als zweites wichtiges Geschäft bestimmten die Delegierten das Reglement und die Mitglieder einer Spezialkommission zu Peter Dransfelds Rücktritt als SIA-Präsident. Im Dezember entschied sich der Architekt nach knapp zweijähriger Präsidentschaft, sein Amt niederzulegen. Die Kommission soll zusätzliche Transparenz zu den Gründen des Rücktritts schaffen und damit Erkenntnisse für weitere Entwicklungen der Vereinsstrukturen liefern.

Auch personelle Entscheide standen an. Mit Ariane Widmer Pham, Vorstandsmitglied von 2014 bis 2022, erhielt eine verdiente Architektin und Raumplanerin die Ehrenmitgliedschaft. Sie widmete sich in unterschiedlichen Funktionen der Stadtentwicklung und stellt dem SIA ebendiese Expertise im neu geschaffenen Fachrat Raumplanung weiterhin zur Verfügung. Ausserdem wählte die Versammlung mit Bernhard Gysin einen neuen Präsidenten für die Zentralkommission für Ordnungen (ZO) und bestellte einige ZO-Mitglieder sowie die vor einem Jahr gegründete Zentralkommission für Informationsmanagement (ZI) neu.

Einsatz fürs Klimagesetz und für die Verankerung von Netto-Null
Bereits in seiner Begrüssung erwähnte Urs Rieder, Co-Präsident ad interim, die Kampagne für das Klimagesetz: «Der SIA kämpft voller Überzeugung für ein deutliches Ja am 18. Juni, weil die gesetzliche Verankerung von Netto-Null und die Festlegung von klaren Zwischenzielen schlicht unverzichtbar sind. Der Planungsbranche kommt hier zusammen mit der Bauwirtschaft eine zentrale Rolle zu. Und wir nehmen diese gemeinsam wahr.» Der Blick zurück aufs Jahr 2022 rundete den Tag ab. Die wichtigsten Meilensteine des vergangenen Vereinsjahres können im Jahresbericht 2022, den die Delegierten zusammen mit der Vereinsrechnung 2022 und dem Budget 2023 ebenfalls verabschiedeten, nachgelesen werden – dieser ist online auf der SIA-Website abrufbar.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Carola Etter-Gick, Mediensprecherin
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