27.05.2013 | sia online | Kommunikation SIA

Geschäftslage im 2. Quartal 2013 – Auftragsbestand hält sich auf hohem Niveau

Die Geschäftslage zeichnet sich weiterhin durch grosse Stabilität auf ­hohem Niveau aus. Dies ergab die neuste Umfrage der ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF) im Auftrag des SIA. Als besonders erfreuliches Zeichen ist die Konstanz des Auftragsbestands zu nennen, dessen Reichweite weiterhin bei elf Monaten liegt.

Für 80 % der Planungsbüros hat sich in den vergangenen drei Monaten an der guten Geschäftslage nichts geändert. 85 % der Büros gehen davon aus, dass sich die gute Geschäftslage auch in den kommenden sechs Monaten halten wird, wobei die positiven Meldungen zur Nachfrageentwicklung gegen Ende der Umfrageperiode sogar zunehmen. Dies ergab die Umfrage der ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF) von Ende April, an der sich insgesamt 674 Büros beteiligten.
Die Beschäftigungsverhältnisse werden sowohl für die vergangenen als auch für die nächsten drei Monate von drei Viertel der ­Büros als stabil beschrieben. Entsprechend planen 75 % der Büros, nichts am Personalbe­stand zu ändern. Für die nächsten drei Monate erwarten zwar etwas mehr Büros als im vergangenen Quartal sinkende Honoraransätze, die grosse Mehrheit geht aber nach wie vor von unveränderten Ansätzen aus.
Als besonders erfreuliches Zeichen ist die hohe Konstanz der Auftragsbestände zu erwähnen: Bei einer weiterhin sehr hohen Reichweite des Auftragsbestands von elf Monaten vermelden 70 % der Büros für die vergangenen drei Monate unveränderte Auftragsbestände, knapp 20 % berichten sogar von einem Ausbau. Die gute Auftragslage sorgt weiterhin für eine Knappheit an Arbeitskräften. So gibt nach wie vor fast die Hälfte der befragten Büros an, durch einen Mangel an Arbeitskräften gehemmt zu sein.
Weiterhin betreffen ungefähr ein Drittel aller Aufträge Erneuerungs- und Unterhaltsarbeiten. Die Mehrheit der Büros vermeldet eine Steigerung der Bausummen, wobei sich zwischen den unterschiedlichen Auftragsgebieten und Branchen Unterschiede abzeichnen (vgl. auch unten). So vermelden im Wohnungsbau 60 % aller Büros gleichbleibende Bausummen, was gegenüber der sehr guten Situation von Mitte 2012 eine Verschlechterung darstellt. Dagegen entwickeln sich die Bausummen im industriell-gewerblichen Bau insgesamt zunehmend positiv. Die Erwartungen hinsichtlich Ertragslage und Wettbewerbsposition gehen weitgehend von gleichbleibenden Verhältnissen aus.

Architekturbüros
Die Einschätzung der Architekten zur aktuellen Geschäftslage hat sich leicht eingetrübt, bleibt aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. In den vergangenen drei Monaten konnte die Leistungserbringung nochmals deutlich gesteigert werden. 18 % der Architekturbüros haben ihre Belegschaft in den letzten drei Monaten erhöht, und eine ähnliche Anzahl plant, die Beschäftigung im Lauf der kommenden drei Monaten zu erhöhen. Die Reichweite des Auftragsbestands ist gegen Ende des Quartals nochmals angestiegen und beträgt nun mehr als ein Jahr. Im Gegensatz zum gesamten Projektierungssektor berichtet eine deutliche Mehrheit der Architekturbüros von einer Zunahme der Bausummen im Wohnungsbau. Dafür fällt die Einschätzung in Bezug auf den industriell-gewerblichen Bau rückläufig aus.

Ingenieurbüros
Die Stimmung der Ingenieurbüros hat sich nochmals leicht verbessert. Für die nächsten sechs Monate erwarten die Büros keine relevante Verbesserung der Geschäftslage, aber ein Anhalten des hohen Niveaus. Ähnlich verhält es sich mit der Nachfrage nach Ingenieurdienstleistungen. Während ein beacht­licher Anteil der Büros für die vergangenen drei Monate einen zusätzlichen Anstieg der Nachfrage vermeldete, gehen die allermeisten Büros für die nächsten drei Monate von einer unveränderten Nachfrage aus. Ähnliches gilt für die Leistungserbringung. Um der weiterhin hohen Nachfrage entsprechen zu können, beabsichtigen 20 % der Büros, die Beschäftigung in den kommenden drei Monaten aufzustocken. Die Reichweite des Auftragsbestands verharrt bei zehn ­Monaten. Ein Viertel der Büros weist auf eine negative Entwicklung im Wohnungsbau hin, was einer deutlichen Verschlechterung entspricht. Dagegen überwiegen sowohl im industriell-gewerblichen Bau als auch im öffentlichen Bau die positiven Stimmen.