30.05.2012 | sia online | Kommunikation SIA

Geschäftslage im 2. Quartal 2012 – Volle Auftragsbücher bei den Architekten

Die Planungsbüros beurteilen ihre derzeitige Geschäftslage noch immer als gut. Dies ergab die neuste Umfrage der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF im Auftrag des SIA. Während bei den Architekten kaum negative Stimmen zu vernehmen sind, erwartet jedoch eine leichte Mehrheit der Ingenieurbüros eine rückläufige Geschäftsentwicklung.

Die gegenwärtige Geschäftslage wird von den meisten Architekten als gut bezeichnet, negative Stimmen sind kaum zu vernehmen. Dies ergab die Umfrage der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF von Ende April 2012, an der insgesamt 759 Planungsbüros teilgenommen haben. Wenn auch etwas verhaltener, doch immer noch deutlich positiv, äussern sich auch die Ingenieure. Auffallend ist, dass ungefähr 80% der befragten Planungsbüros ihre Einschätzung in Bezug auf die Geschäftslage, Nachfrage und Leistung seit drei Monaten und auch im Hinblick auf die kommenden drei Monate unverändert belassen. Der weiterhin positive Saldo der Beschäftigungsentwicklung lässt eine Ausweitung der Beschäftigung in den nächsten drei Monaten erwarten. Die Reichweite an Auftragsbeständen verbleibt erneut bei mehr als zehn Monaten und fast alle Büros betrachten ihre derzeitigen technischen Kapazitäten als ausreichend oder zu niedrig. Ungefähr 50% der befragten Unternehmen bezeichneten einen Mangel an Arbeitskräften als ein Hemmnis, andere mögliche Hemmnisse fielen nicht ins Gewicht. Für gut 80% der Büros blieb die Wettbewerbsposition unverändert, mehr als 10% gaben eine Verbesserung an. Ebenso veränderte sich für gute 80% der Büros die Ertragslage nicht und auch für die nächsten drei Monate geht die Mehrzahl an Büros von einer unveränderten Ertragslage aus. Die insgesamt sehr positiven Einschätzungen über die zukünftige Lage sind primär auf die Entwicklung im Wohnbau zurückzuführen. Weiterhin gibt es mehr Büros welche eine Steigerung der Wohnbausummen in den letzten drei Monaten vermelden als solche, die einen Rückgang beobachten.

Architekturbüros
Die Auftragsbücher der Architekten sind voll. Fast alle Befragungsteilnehmer vermelden eine gute oder befriedigende Geschäftslage. Auch für die Geschäftslage der nächsten drei Monate und die zu erbringende Leistung ist der Saldo positiv. Der Auftragsbestand verbleibt hoch bis ausreichend. Fast alle Architekturbüros beabsichtigen die Beschäftigung zu halten oder sogar auszubauen. Insbesondere im Wohnbau sind für einen beachtlichen Teil der befragten Büros die Bausummen gestiegen, während für den industriell-gewerblichen Bau doch eine Vielzahl an Unternehmen in den letzten drei Monaten rückläufige Bausummen verzeichnete.

Ingenieurbüros
Leicht gegenläufig zu den positiven Meldungen der Architekten verhalten sich die Ingenieurbüros. Bei diesen ist ein merkbarer Rückgang in der Reichweite des Auftragsbestandes feststellbar. Leicht mehr Büros erwarten eine rückläufige Geschäftsentwicklung für die nächsten sechs Monate, als eine Verbesserung. Dies lässt sich auch an den von den Ingenieurbüros gemeldeten Entwicklungen der Bausummen erkennen. Für den Wohnungs- sowie industriell-gewerblichen Bau vermeldet eine überwiegende Anzahl an Ingenieurbüros für die zurückliegenden drei Monate fallende oder stagnierende Bausummen. Der Saldo für die Erwartungen über die Ertragslage in den nächsten drei Monaten ist leicht negativ. Deutlich weniger als vor einem Jahr, aber immer noch die Hälfte der Büros, erachten einen Mangel an Arbeitskräften als Hemmnis. Waren im vorherigen Befragungszyklus die Gebäudetechnikingenieure etwas pessimistischer als die Berufskollegen, so scheint sich nun für diese die Situation wieder aufgehellt zu haben. Insbesondere im industriell-gewerblichen und öffentlichen Bau manifestiert sich für diese eine Zunahme der Bausummen.