16.08.2018 | Barbara Ehrensperger

Brückeneinsturz in Genua: Schweizer Normen schaffen Sicherheit

Das tragische Unglück, der Brückeneinsturz in Genua, wirft viele Fragen auf, die momentan noch nicht beantworten werden können. Jedoch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den hiesigen SIA-Normen und dem europäischen Normenwerk Eurocode, das in Italien angewendet wird.

Kann ein solches Unglück auch in der Schweiz passieren? Dank den vom SIA im Milizsystem erarbeiteten Normen ist die Sicherheit von Bauwerken in der Schweiz hoch. Diese Normen gelten als anerkannte Regeln der Baukunde und werden dank der breiten Abstützung in der Praxis bewährt.

Wichtig im Brückenbau in der Schweiz sind unter anderem die Grundsätze und die Vorgehensweisen bei der Erhaltung bestehender Tragwerke, welche in den Normen SIA 269 und SIA 269/1 bis 269/8 festgeschrieben sind. Insbesondere geht es um die Erhaltungsmassnahmen und deren Verhältnismässigkeit. So ist es unverhältnismässig, dass automatisch bei einer Verschärfung der Normen alle bestehenden Bauwerke als unsicher betrachtet werden und verstärkt werden müssen. Unter gewissen Bedingungen gelten somit bei bestehenden Bauwerken andere Vorschriften.

Beim in Europa verwendeten Normenwerk Eurocode ist der Umgang mit bestehenden Bauwerken noch nicht allgemein geregelt. Jedes Land hat eine andere Handhabung, wie mit bestehenden Bauwerken umgegangen wird. Harmonisierungen im europäischen Raum werden angestrebt.

Einen grossen Stellenwert hat zudem die SIA-Norm 273 «Abdichtungen von befahrbaren Flächen im Hochbau». Speziell bei Strassenbrücken werden durch Tausalz Chloride in den Beton getragen. Durch diesen Vorgang sind die Eisen im Beton nicht mehr geschützt und können korrodieren. Sehr wichtig ist deshalb, dass durch ein intaktes Abdichtungssystem dieser Prozess unterbunden wird, da diese Schäden später schwer zu finden und zu kontrollieren sind.


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