Be­ginn ei­ner be­rei­chern­den Zu­sam­men­ar­beit

Erfahrene SIA-Mitglieder helfen Rat suchenden SIA-Mitgliedern: Bei der Startveranstaltung des Mentoring-Programms 2020 hat der SIA 34 Paare – sogenannte Tandems – zusammengebracht, die sich im Verlauf des Jahres austauschen und unterstützen.

Ein wechselseitiges Geben und Nehmen soll es sein, das SIA-Mentoring-Programm. Über einen vordefinierten Zeitraum begleitet eine erfahrene Person (Mentor) eine ratsuchende Person (Mentee) auf ihrem beruflichen Weg. Dabei profitieren beide Seiten: der Mentee vom Wissen und vom Rat des Mentors, der Mentor von frischen Ideen und neuen Sicht­weisen des meist jüngeren Mentees.
Link zum vollständigen TEC21-Artikel vom 25.03.2020

 

Drei Fragen an das Tandem Gianni Arcangioli (Mentor) und Mehdi Ahmadiyeh (Mentee)

Mentor: Gianni Arcangioli, Architekt und Inhaber von ARCHISOUL, Aesch

Weshalb haben Sie sich als Mentor zur Verfügung gestellt?

Gianni Arcangioli: Das SIA-Mentoring-Programm ist für mich ein wichtiger Beitrag, den ich gerne unterstütze. Deshalb bin ich schon zum zweiten Mal als Mentor dabei. Für mich ist es selbstverständlich, mein Wissen und meine langjährigen Erfahrungen als Architekt weiterzugeben – und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen macht mir Spass. Zudem gehört die Wissensvermittlung und -sicherung zu den Kernkompetenzen meines Unternehmens. Als Mentor kann ich «etwas zurückgeben» und lerne neue Kolleginnen und Kollegen in lockerer Atmosphäre kennen.

Was möchten Sie an Ihren Mentee weitergeben?

Dass es sich lohnt mutig zu sein, Fragen zu stellen und neue Wege auszuprobieren. Das heisst, ganz generell offen zu sein für Neues. Ein wichtiger Punkt ist auch, im Business on- und offline sichtbar zu sein. Ein weiterer Vorteil ist es, wenn man eigene Stärken herausarbeitet und gezielt nutzt.

Was erwarten Sie von Ihrem Mentee?

Er sollte motiviert sein, etwas bewegen zu wollen. Ich erwarte, dass er sich selbst und mir gegenüber offen und ehrlich ist, kritisch hinterfragt, wissensdurstig ist und mitdenkt. Nicht nur das Interesse am Erfahrungsaustausch und die Erarbeitung neuer Strategien sind wichtig, sondern auch die Bereitschaft, diese in die Tat umzusetzen.



Mentee: Mehdi Ahmadiyeh, Bauingenieur, AMD Engineering, Mellingen

Weshalb haben Sie sich als Mentee angemeldet?

Mehdi Ahmadiyeh: Als Jungunternehmer ist man mit vielen neuen Herausforderungen aus verschiedenen Bereichen des Geschäftslebens konfrontiert. Doch wann ist welcher Schritt der richtige? Welche strategische Entscheidung hat Priorität? Gleichzeitig gibt es viele Ideen, die mehr oder minder ausgereift sind und augenscheinlich gute Gelegenheiten bieten, sich am Markt zu profilieren. Das Problem dabei ist, dass diese Ideen auch Sackgassen sein können und ich das als Jungunternehmer nicht erkenne, weil mir die Unternehmererfahrung fehlt. Um die Chancen aus der neuen Geschäftsidee herauszuarbeiten und die dazu wichtigen Schritte zu gehen, ist eine zweite Perspektive aus einem erfahrenen Blickwinkel enorm wertvoll. Dafür benötigt man einen kritischen Mentor, der viele Wege bereits gegangen ist und bereit ist, seine Erfahrungen zu teilen. Ich habe mich angemeldet, um mit meinem Mentor all diese Punkte und Herausforderungen zu besprechen und eine Meinung aus der Vogelperspektive zu erhalten.

Was erwarten Sie von Ihrem Mentor?

Ich erwarte, dass er mich und meine Ziele versteht: dass er meine Ideen nachvollzieht, um dann seine Wahrnehmung – gepaart mit seinen Erfahrungen – zu reflektieren. Dadurch erhalte ich die Chance, viele Irrwege und Sackgassen zu erkennen. Weiter erwarte ich von meinem Mentor, dass er mir neue Wege zeigt, an die ich zuvor gar nicht gedacht habe.

Was können Sie an Ihren Mentor weitergeben?

Ich äussere Kritik direkt und ohne Umschweife – das kürzt den Weg zum Ziel ab. Wenn wir beide bereit sind, auf Augenhöhe miteinander zu arbeiten und unsere Ansichten zu begründen, wird ein fruchtbarer Austausch entstehen. Davon profitieren beide Seiten. Darauf freue ich mich.