28.10.2020 | sia online | Ivo Vasella

SIA-Forum trotz schwieriger Umstände

Das zweite SIA-Forum hat unter erschwerten Bedingungen stattgefunden. Dennoch hat es in einer eindrücklichen Bilanz gezeigt, wie solide der SIA thematisch aufgestellt ist.

Text: Ivo Vasella

Die unmittelbar vor dem Forum stark angestiegenen Corona-Fallzahlen forderten die Organisatoren aufs äusserste. Sie mussten den Anlass den sich laufend erschwerenden Umständen immer wieder anpassen. Letztlich sagte der Vorstand die geplante Präsenzveranstaltung in Winterthur ab. Damit mussten auf Workshops und Diskussionen verzichtet werden. Stattdessen wurde der Anlass vollständig in digitaler Form durchgeführt.

SIA steht auf soliden Füssen
Vorstandsmitglieder, Geschäftsleitung und Themenverantwortliche führten durch das dichte, kurzweilige Programm. Die Teilnehmenden stellten ihre Fragen schriftlich, stimmten mit einem digitalen Tool in Echtzeit ab und brachten ihre Ansichten mit Kurztexten ein. So konnte wenigstens ansatzweise eine Rückmeldung der Teilnehmenden abgeholt werden. SIA-Präsident Stefan Cadosch bedauerte sehr, dass das Forum als Webcast-Lösung durchgeführt werden musste und ein direkter Austausch so unmöglich war.
Das aktuelle Jahr hat nicht nur vom SIA, sondern auch von der Geschäftsstelle bisher viel Flexibilität auf allen Ebenen gefordert. Dennoch steht der Verein gegenwärtig sowohl finanziell als auch bei den Mitgliederzahlen auf soliden Füssen, wie Geschäftsführer Christoph Starck ausführte.

Umtriebigkeit in den drei strategischen Themenfeldern
Die Themenverantwortlichen der Geschäftsstelle präsentierten gemeinsam mit den zuständigen Vorstandsmitgliedern ihre aktuellen Engagements und geplanten Aktivitäten.
Im strategischen Themenfeld «Klimaschutz/Klimaanpassung» wurde dazu aufgerufen, die SIA-Mitglieder zu motivieren, vermehrt als Botschafterin oder Botschafter dieses Anliegens aufzutreten. Denn ein Bewusstsein für die Dringlichkeit und eine breite Akzeptanz für klimafreundliches Bauen sind in breiten Teilen der Gesellschaft noch immer nicht angekommen. Der SIA trägt in diesem Bereich eine grosse Verantwortung. Seine über 16'000 Mitglieder sollten daher vorbildlich handeln. Beim Themenfeld «Beschaffung» erstaunte die Aussage von Anna Suter, der Präsidentin des Fachrats Vergabewesen: Nicht weniger als 39 Gremien im SIA beschäftigten sich derzeit auf die eine oder andere Art mit dem Thema «Beschaffungswesen». Dass hier nur eine starke Koordination aller Aktivitäten zu den gewünschten Ergebnissen führt, versteht sich von selbst.
Für das strategische Themenfeld «digitale Transformation» wirkt sich die aktuelle Pandemie-Situation nicht nur negativ aus, sie ist auch ein Beschleuniger: Die äusseren Umstände zwingen auch die Baubranche, wo immer möglich, zur Homeoffice-Tätigkeit. Das bedingt eine verstärkte Anwendung digitaler Prozesse. Neuste Entwicklungen und Trends werden demnächst gleich in mehreren Veranstaltungen gezeigt und diskutiert. Natürlich auf rein virtuellem Weg – was diesen Akteurinnen und Akteuren vertraut sein dürfte.

Positive Bilanz
Trotz seiner reduzierten Form kann das zweite SIA-Forum als erfolgreiche Veranstaltung bezeichnet werden, wie die Reaktionen aller Beteiligten zeigten. Nun bleibt nur noch der Wunsch für das kommende Jahr offen, endlich ein Forum durchzuführen, wie es ursprünglich gedacht worden ist: Mit einem fundierten, vertiefenden Austausch, um die Strategie und Ausrichtung des Vereins auf eine solide, den Anliegen seiner Mitglieder entsprechenden Basis, zu stellen.

"Fernsehstudio-Atmosphäre statt Workshop-Austausch beim diesjährigen SIA-Forum". Bild: SIA