Geschichte

1837
Gründung der Gesellschaft Schweizerischer Ingenieure und Architekten – ab 1883 Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein – in Aarau, mit dem Ziel, durch den gegenseitigen Austausch von Erfahrungen das Fachwissen zu fördern.

1874
Die neue Zeitschrift „Eisenbahn“ wird zum ersten Gefäss für die regelmässige Publikation von Vereinsnachrichten; aus ihr geht 1883 die „Schweizerische Bauzeitung“ hervor, die bis heute – nun als „tec21“ – offizielles Organ des SIA ist.

1877
Genehmigung revidierter Statuten: der Vereinszweck umfasst neu – neben der Förderung des Wissens – auch standespolitische Anliegen wie die Hebung des Ansehens der technischen Berufe oder Unterstützung der Mitglieder gegenüber den Auftraggebern; Zürich wird zum festen Vereinssitz.

1877
Parallel mit der Diskussion um neue Statuten werden erste Berufsordnungen erarbeitet und publiziert: 1877 erscheinen die Honorarordnung für architektonische Arbeiten und Grundsätze über das Verfahren bei architektonischen Wettbewerben, gefolgt 1893 vom Honorartarif für Bauingenieurarbeiten.
  
1883
Beginn der Normungsarbeiten im technischen Bereich: 1883 erscheinen die Normalisierung der Backsteinformate, die Klassifikation von Eisen und Stahl, sowie die Normalbedingungen für Brücken- und Eisenbahnmaterial. Das Normenschaffen bleibt von da an eine der zentralen Aktivitäten des Vereins.
   
1910
Erster Band von Das Bürgerhaus in der Schweiz: im Zuge des aufkommenden Heimatschutzgedankens will der SIA den Bautyp des Bürgerhauses erfassen und dokumentieren; bis 1937 erscheinen 30 Bände dieser Publikationsreihe.

1911
Statutenrevision; ausgehend von der sogenannten  Oltener-Tagung im Jahre 1907 werden wichtige Grundsätze neu definiert: Beschränkung der Mitgliedschaft auf akademisch gebildete Fachleute, Führungsrolle des Zentralvereins gegenüber den Sektionen, sowie die Einrichtung eines ständigen Vereinssekretariats. 

1912
Beginn des SIA-Kurswesens: als erste Veranstaltung wird in Zürich ein Kurs über Elektrische Traktion mit total 38 Stunden durchgeführt; ab 1921 werden auch in Lausanne SIA-Weiterbildungskurse angeboten.

1939–1945
Über die Kriegsjahre stehen wegen der eingeschränkten Bauproduktion Fragen der Arbeitsbeschaffung, aufgrund der Mobilmachung aber auch das Problem von Kapazitätsengpässen im Vordergrund. Der SIA wirkt einerseits bei den Arbeitsbeschaffungsprogrammen des Bundes mit – z.B. an einer Aktion zur Förderung von Sanierungen von Hotelbauten –  und stellt andererseits einen sektionsweise organisierten Vermittlungsdienst für Planungsfachleute auf.

1951
Gründung des Schweizerischen Registers der Ingenieure und Architekten als erster Schritt in Richtung von Titelschutz und Berufszulassung; es wird 1966 durch die Überführung in eine Stiftung mit Beteiligung des Bundes konsolidiert und 1983 durch den Bund offiziell anerkannt.

1966
Gründung der Verlags-AG der akademischen technischen Vereine als Herausgeberin der Publikationsorgane des Vereins; Übernahme der Schweizerischen Bauzeitung und des Bulletin technique de la Suisse romande 

1971
Einweihung des SIA-Hauses am Schanzengraben in Zürich; damit wird eine Geschichte erfolgreich zu Ende gebracht, die ihren Anfang 1895 an einer Versammlung des Zürcher Ingenieur- und Architektenvereins hatte.

1980
Umwelt und Energie: Nach der Ölkrise Mitte der 70er-Jahre gewannen Energiefragen rasch an Bedeutung; die Bildung von eigenen Fachgremien in diesem Bereich sicherte dem SIA eine Führungsrolle in Energiefragen.
  
1988
Einstieg ins europäische Normenschaffen: im Hinblick auf die Bildung des EWR und den vorgesehenen Abbau von Handelshemmnissen, werden nationale Normen durch das Europäische Komitee für Normung vereinheitlicht; der SIA arbeitet dabei als Fachnormenbereich Bauwesen der Schweizerischen Normenvereinigung mit. 

1996
Urabstimmung zu Artikel 6: die Verpflichtung der Mitglieder, Normen und Ordnungen des Vereins einzuhalten, stellte nach Ansicht der Eidgenössischen Wettbewerbskommission einen Verstoss gegen das Kartellrecht dar; 1995 stimmt die Delegiertenversammlung einer abgeschwächten Formulierung des Artikels zu. Die in der Folge verlangte Urabstimmung bestätigt zwar knapp den Beschluss der Versammlung, offenbart aber vereinsinterne Konflikte.

2000
Inkrafttreten neuer Statuten: das Ergebnis der Urabstimmung führt zu einer Grundsatzdiskussion und Überarbeitung der Statuten; wichtigstes Element der neuen Statuten ist die Bildung von vier Berufgruppen innerhalb des Vereins, daneben wird die Öffnung des SIA für alle Bereiche der „gestaltbaren Umwelt“ postuliert und die neue Kategorie der assoziierten Mitglieder eingeführt. 

2001
Die neuen Statuten sehen die Aufnahme von ausserhalb des SIA stehenden Fachorganisationen vor. Als erste werden 2001 der Fachverband Schweizerischer RaumplanerInnen, 2002 der Verband Schweizerischer Umweltfachleute und 2003 der Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und –architektinnen und der Schweizer Geologenverband als neue Fachvereine in den SIA aufgenommen.

2003
Publikation des Zeitkalkulationsmodells für die Berechnung der Honorare: aufgrund einer weiteren Intervention der Eidgenössischen Wettbewerbskommission zu den Honorarordnungen im Jahr 2001 werden die Leistungs- und Honorarordnungen grundlegend überarbeitet und die Honorarberechnung auf eine neue Basis gestellt.

2003
Publikation der Swisscodes: als Antwort auf den sich abzeichnenden Umfang und die Kompliziertheit der europäischen Tragwerksnormen wird 1998 eine Überarbeitung der Schweizer Tragwerksnormen lanciert; damit wird eine eurokompatible Normenreihe geschaffen, ohne die für Schweizernormen charakteristische Beschränkung aus das Wesentliche aufzugeben.

2006
SIA-Service: Um die Firmenmitglieder besser unterstützen zu können, wird im Generalsekretariat eine neue Organisationseinheit geschaffen; angeboten werden Auskünfte,  Beratung, Dienstleistungen und Weiterbildung.  

2007
Erste Verleihung der Auszeichnung „Umsicht-Regards-Sguardi“: Die 2006 vom SIA ausgeschriebene Auszeichnung findet ein breites Medienecho; sie zeigt das Engagement und die Beiträge, die SIA-Mitglieder für einen nachhaltig gestalteten Lebensraum erbringen. Im Zusammenhang mit der Verleihung kann das Schweizer Fernsehen für die Produktion einer Sendereihe gewonnen werden. 

2010
Baukultur: Vor dem Hintergrund eines verstärkten Engagements des SIA und seiner Berufsgruppen für die Baukultur initiiert der Verein die Plattform Runder Tisch Baukultur, mit dem Ziel, die Öffentlichkeit für diese Fragen zu sensibilisieren, die beteiligten Akteure zu vernetzen und das Anliegen auf Bundesebene zu verankern. Sie publiziert 2011 ein kulturpolitisches Manifest. Einen wichtigen Beitrag zur medialen Baukulturvermittlung stellt die vom Schweizer Fernsehen in Zusammenarbeit mit dem SIA produzierte Serie „Die Schweiz bauen“ dar.

2011

Erhaltung von Tragwerken: Die Erhaltung von Bauten trotz der gestiegenen Anforderungen an die Tragwerke ist ein wirksamer Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung; mit der Publikation der neuen Normenreihe Erhaltung von Tragwerken stellt der SIA der Baupraxis nach intensiver Entwicklungsarbeit ein Hilfsmittel zur Verfügung, das erlaubt, Erhaltungsmassnahmen effizient zu planen und bauliche Eingriffe zu minimieren.

 


Stand: 25./28. Juli 2011, Fi

SIA-Logo anno 1963