Energiestrategie 2050

Der SIA unterstützt die Energiestrategie 2050 des Bundes und hält sie für umsetzbar. Er ist gewillt, seinen Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 zu leisten.

Der Bundesrat setzt im Rahmen der Energiestrategie 2050 in der Schweiz auf verstärkte Einsparungen (Energieeffizienz), den Ausbau der Wasserkraft und der neuen erneuerbaren Energien sowie, wenn nötig, vorübergehend auf fossile Stromproduktion (Wärmekraftkopplungsanlagen, Gaskombikraftwerke) und Importe. Zudem sollen die Stromnetze rasch ausgebaut und die Energieforschung verstärkt werden.

In der schweizerischen Energielandschaft nimmt der Gebäudepark eine Schlüsselrolle ein

  • 49% des Verbrauchs fossiler Energieträger und
  • 37% des elektrischen Energieverbrauchs

          gehen auf die Nutzung unserer Gebäude zurück.

Als massgebender Berufsverband für qualifizierte Fachleute der Bereiche Bau, Technik und Umwelt ist der SIA davon überzeugt, dass die Ziele der Energiestrategie des Bundes nicht nur sinnvoll, sondern auch umsetzbar sind – vorausgesetzt, alle relevanten Akteure nehmen ihre Verantwortung wahr.

Aus Sicht des SIA sind dazu insbesondere folgende Aspekte der Energiestrategie 2050 vertieft zu diskutieren:

Die Energiestrategie 2050 des Bundes und der SIA

  • Die Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes sind anspruchsvoll, aber langfristig erreichbar
  • Die Gebäude und somit der SIA können und wollen einen wesentlichen Beitrag zur Zielerreichung leisten.
  • Im Fokus stehen die bestehenden Gebäude und die gesamtheitliche Betrachtung. Eine grosse Rolle spielen dabei die Kantone mit ihrer Führungsverantwortung im Gebäudeberich und die MuKen 2014.
  • Das GIS-Energie wird zukünftig die notwendigen Daten für ein adäquates Monitoring und die richtigen Entscheide liefern.
  • Es braucht Fachleute, adäquate Bildungsangebote, sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung.

Die Energiestrategie 2050 des Bundes
Referenzszenario „Neue Energiepolitik“ (2010 bis 2050)

Es sind folgenden Annahmen hinterlegt

  • Bevölkerungswachstum: 7.9 Mio. auf 9.0 Mio.
    (+0.35%/a oder + 27‘500 P/a)
  • Energiebezugsfläche (EBF):  709 Mio. m2 auf 936 Mio. m2
    (+0.7%/a oder +5.7 Mio. m2/a)
  • Preise Fossil (HEL): 8.5 Rp/kWh auf 16.2 Rp/kWh
    (+1.65%/a)
  • Preise Strom: 23.6 Rp/kWh auf 33.6 Rp/kWh
    (+0.9%/a)
  • Mix Fossil/Strom/Erneuerbare (%): 68/25/7 auf 27/42/31

 Mit folgenden Konsequenzen
„Neue Energiepolitik“ (2010 bis 2050) – Transformation des Energiebedarfs

  • Faktor 1: Stromverbrauch 53 TWh/a                          (heute 60 TWh/a)
  • Faktor 2: Endenergieverbrauch 125 TWh/a              (heute 253 TWh/a)
  • Faktor 3: Restlicher Energieverbrauch 72 TWh/a    (heute 193 TWh/a)
  • Faktor 4-5: CO2-Emissionen 1 bis 1.5 tCO2/P,a      (heute 5.1 tCO2/P,a)
Das Zeitfenster 2°C Pfad bleibt bis 2022 offen

Eine Realisierung der Effizienzpotenziale ist aber zwingend notwendig, wenn wir die Chance, auf dem 2°C Pfad der Klimaerwärmung zu bleiben, nicht vergeben wollen.
Aktuelle Studien der Weltbank und des IPCC zeigen, dass wir uns aktuell eher auf einem 3 - 4°C Pfad bewegen. Spätere Anpassungen kommen uns aber teuer zu stehen.

Weitere, ausführliche Informationen zur Energiestrategie 2050 des Bundes und zum Gebäudepark Schweiz, insbesondere der vier Kernthemen des SIA-Fachrates Energie sind unter

ersichtlich.

Für ein Land wie die Schweiz ohne Bodenschätze ist die Klimaveränderung auch eine Chance. Eine Chance, Know How zu erweitern, Technologien zu entwickeln und Effizienzpotenziale zu realisieren.

Wenn die IEA die Energieeffizienz als europäische Antwort auf billiges Oel der USA nennt, so haben wir das Potenzial mit unseren hochqualifizierten Fachleuten in der Schweiz eine Spitzenstellung einzunehmen und eine Wertschöpfung im Inland zu generieren.