14.08.2012 | sia online | Kommunikation SIA

Geschäftslage im 3. Quartal 2012 – Stabiler Projektierungssektor

Der Projektierungssektor zeichnet sich weiterhin durch eine grosse Stabilität aus. Dies bestätigt auch die neuste Umfrage der ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF) im Auftrag des SIA. Für die nächsten sechs Monate gehen über 80 % der Planungsbüros von einer unverändert guten Auftragslage aus.

Die Geschäftslage wird von rund zwei Drittel aller Büros als gut, und von etwa einem Drittel als befriedigend bezeichnet. Dies ergab die Umfrage der ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF) von Ende Juli, an der sich insgesamt 706 Planungsbüros beteiligten. Für die nächsten sechs Monate gehen über 80% der Planungsbüros von einer unverändert positiven Entwicklung und Nachfrage aus. Dementsprechend beabsichtigen über 80% aller Büros die Beschäftigung entweder zu halten oder auszubauen. Nur eine kleine Minderheit zeigt sich im Hinblick auf die künftige Entwicklung skeptisch. Ebenfalls positiv stimmt, dass bereits in den letzten drei Monaten fast alle Büros die Beschäftigung entweder gehalten oder ausgebaut haben. Die Reichweite des Auftragsbestands liegt konstant bei über zehn Monaten. Dabei verharrte der Auftragsbestand für die meisten Büros auf hohem Niveau, und bei rund 20% der Büros hat sich der Auftragsbestand während der letzten drei Monaten sogar zusätzlich erhöht. Wie bereits in den Vorquartalen handelt es sich bei ungefähr einem Drittel der Aufträge um Erneuerungen. Für die nächsten drei Monate gehen über 80% der befragten Büros von einer gleichbleibenden Ertragslage aus.

Eine zunehmende Anzahl an Büros (rund 70%) vermeldet gleichbleibende Bausummen im Wohnungsbau, was ein Indiz für eine Abflachung des Wachstums in der Bautätigkeit sein könnte. Weitere Anzeichen für ein Schrumpfen der Bausummen gibt es allerdings bislang kaum. Im Wohnungsbau hat die Zahl der Architekturbüros mit steigenden Bausummen zwar leicht abgenommen, die positiven Stimmen überwiegen aber weiterhin. Die Entwicklung der Bausummen im industriell-gewerblichen Bau wird mittlerweile etwas positiver eingeschätzt als zuvor. Die Bausummen für den öffentlichen Bau bleiben nach Ansicht der meisten Architekten in etwa gleich. Ungefähr drei Viertel der Ingenieurbüros melden gesamthaft stabile Bausummen. Nur einzelne Stimmen gehen von einer Abnahme aus, sowohl für den Wohnungsbau als auch für den industriell-gewerblichen Bau.

Architekturbüros
Die meisten Architekten schätzen ihre Geschäftslage weiterhin als gut ein und erwarten auch für die kommenden sechs Monate keine Verschlechterung. Über die vergangenen zwölf Monate hinweg ist allerdings ein leichter Abwärtstrend hinsichtlich der Einschätzung der Geschäftslage zu verzeichnen. Ob sich dieser manifestiert, bleibt abzuwarten. Dass es sich dabei bis anhin nur um eine leichte Abflachung handelt, drückt sich etwa in einer mehrheitlich weiterhin stabilen Nachfrage und Leistungserbringung aus. Die Anzahl an Büros, welche Steigerungen sowohl der Nachfrage als auch der Leistungserbringung vermeldet hat zwar etwas abgenommen, die Geschäftslage und die Aussichten sind jedoch weiterhin derart positiv, dass mehr Architekten die Beschäftigung ausbauen als verringern möchten. Tatsächlich fühlt sich sogar fast die Hälfte der Büros durch einen Mangel an Arbeitskräften an der Leistungserbringung gehemmt. Die Auftragsbestände sind für ein Drittel der Architekten in den letzten drei Monaten erneut angestiegen. Ihre Reichweite beträgt beständig mehr als drei Monate. Ungefähr 40% der Aufträge betreffen Renovationen und Unterhaltsarbeiten.

Ingenieurbüros
Ähnlich wie die Architekten beurteilen fast alle Ingenieurbüros die Geschäftslage als gut (zwei Drittel) oder befriedigend (ca. 30%). Im Gegensatz zu den Architekten ist bei den Ingenieurbüros keinerlei Abwärtstrend erkennbar. Für die kommenden Monate erwartet die überwältigende Mehrzahl der Ingenieurbüros keine Veränderung der Geschäftslage, der Leistungserbringung oder der Nachfrage nach Ingenieurdienstleistungen. Entsprechend beabsichtigen die meisten Büros die Beschäftigung stabil zu halten. Die Reichweite für den Auftragsbestand liegt weiterhin bei circa zehn Monaten und ungefähr 90% der Ingenieurbüros erwartet eine unveränderte Ertragslage für die nächsten drei Monate.
Bemerkenswert ist der Stimmungsanstieg unter den Gebäudetechnik-Ingenieurbüros: Der Anteil derjenigen Büros, welcher für die letzten drei Monate eine gestiegene Leistung vermeldeten ist beständig gestiegen und für die nächsten drei Monate wird eine weitere Steigerung erwartet. Dementsprechend positiv schätzen die Gebäudetechnikingenieure die Beschäftigungsentwicklung für die nächsten drei Monate ein. Fast 80% vermelden derzeit einen Mangel an Arbeitskräften als grösstes Hemmnis in der Dienstleistungserbringung.