26.02.2013 | sia online | Kommunikation SIA

Geschäftslage im 1. Quartal 2013 – Projektierungssektor in äusserst guter Verfassung

Der Projektierungssektor erfreut sich weiterhin einer äusserst guten Konjunktur. Dies ergab die neuste Umfrage der ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF) im Auftrag des SIA. Die Reichweite des Auftragsbestands verbleibt bei rekordhaften 11 Monaten. Als einziges relevantes Produktionshemmnis nennt die Hälfte der Büros einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.

Beinahe alle Planungsbüros berichten über einen guten oder zufriedenstellenden Geschäftsgang. Dies ergab die Umfrage der ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF) von Ende Januar, an der sich insgesamt 664 Planungsbüros beteiligten. Zwar vermelden nur wenige Büros für die letzten drei Monate eine Verbesserung, angesichts des derzeitigen hohen Niveaus ist eine weitere Steigerung des Geschäftsgangs aber auch nur schwer zu erreichen. Für die kommenden Monate erwarten die Büros eine gleichbleibend hohe Nachfrage und gute Geschäftslage. Eine kleine Gruppe geht sogar davon aus, dass die Leistungserbringung noch weiter zunehmen wird. Der guten Stimmung entsprechend beabsichtigen fast drei Viertel, die Beschäftigung in den kommenden drei Monaten stabil zu halten, ungefähr 15 % beabsichtigen den Personalbestand aufzustocken. Dies ähnelt der Beurteilung der Beschäftigungsentwicklung der vergangenen drei Monate. Die überwältigende Mehrheit geht von unveränderten Honoraransätzen aus. Die Reichweite des Auftragsbestands verbleibt bei rekordhaften 11 Monaten. Daraus ergibt sich für den boomenden Projektierungssektor als einziges relevantes Produktionshemmnis ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, an dem immerhin 50 % der befragten Büros leiden.
Weiterhin betreffen ungefähr ein Drittel aller Aufträge Erneuerungs- und Unterhaltsarbeiten. Die Bausummen im Wohnungsbau scheinen für mehr Büros als noch im Herbst, wieder zu steigen. Im industriell-gewerblichen Bau geben 70 % der Büros die Bausummen als unverändert an. Im öffentlichen Bau scheint die Stagnation des Vorjahrs überwunden zu sein. Für die Gesamtbausumme lässt sich somit eine positive Entwicklung konstatieren. Die Ertragslage in den nächsten drei Monaten dürfte für 80 % der Büros unverändert bleiben.

Architekturbüros
Zwei Drittel der Architekten vermelden, dass sie die derzeitige Lage als gut oder zufriedenstellend einstufen, 80 % erwarten keine Veränderungen in den nächsten sechs Monaten, knapp 15 % sogar eine Verbesserung. Dementsprechend haben fast 80 % die Beschäftigung in den letzten drei Monaten gehalten, 15 % haben diese ausgebaut. 70 % möchten den Bestand halten, 20 % das Personal aufstocken. Verglichen mit dem Stand vor einem halben Jahr ist dies eine deutliche Verbesserung. Die Reichweite des Auftragsbestands beträgt ca. ein Jahr, die Kapazitäten sind zu 85 % ausgelastet. Als grösstes Hindernis bezeichnen die Architekten einen Mangel an Arbeitskräften. 40 % der Aufträge betreffen Erneuerungs- und Unterhaltsarbeiten. Für den Wohnungsbau erwarten deutlich mehr Architekten eine Ausweitung der Bausummen als einen Rückgang, im industriell-gewerblichen Bau halten sich positive wie negative Stimmen die Waage. Im öffentlichen Bau variieren die Antworten stark, haben aber zum ersten Mal seit über einem Jahr wieder ins Positive gedreht.

Ingenieurbüros
Die Ingenieurbüros beschreiben die derzeitige Geschäftslage als sehr gut, negative Äusserungen gibt es fast keine. 90 % gehen davon aus, dass sich in den kommenden Monaten an dieser guten Lage nichts ändern wird. 80 % der Büros beabsichtigen, die Beschäftigung stabil zu halten, 15 % wollen diese ausweiten. Ähnlich wie bei den Architekten haben über 50 % der Büros Mühe, geeignetes Personal zu finden. Im Vergleich zum Vorjahr treten Engpässe bei den technischen Kapazitäten nun deutlich seltener auf. Anders als die Architekten vermelden mehr Ingenieurbüros einen Rückgang der Wohnungsbausummen als eine Zunahme, die Bausummen im industriell-gewerblichen Bau scheinen sich zu stabilisieren. Für den öffentlichen Bau vermelden 70 % gleichbleibende Bausummen, aber fast 20 % eine Zunahme. An der Wettbewerbssituation und der Ertragslage hat sich für mehr als 85 % der Ingenieurbüros in den letzten drei Monaten nichts verändert.