04.03.2013 | sia online | Kommunikation SIA

Der SIA zur Annahme des neuen Raumplanungsgesetzes

Das eindeutige Ja zum Raumplanungsgesetz macht deutlich, dass die Schweizer Bevölkerung die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für einen Lebensraum Schweiz von hoher Qualität vor Partikulärinteressen stellt. Bei der Umsetzung der Gesetzesrevision sind nun Behörden und Planungsfachleute gleichermassen gefordert. Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) ist bestrebt, seinen Beitrag zu einer hochwertigen räumlichen Entwicklung zu leisten.

Mit der Raumplanung und ihren Instrumenten gestalten wir unseren Lebensraum – unsere Heimat. Das Ja zum Raumplanungsgesetz macht eines deutlich: Die Schweizer Bevölkerung will, dass sich unsere Städte und Dörfer weiter entwickeln können, ohne dass dadurch intakte Landschaftsräume verschandelt werden. Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) hat sich entschieden für die Revision des Raumplanungsgesetzes eingesetzt. Als massgebender Berufsverband der Schweizer Planer im Bereich Bau und Umwelt ist er davon überzeugt, dass die Revision griffige Massnahmen zur Einschränkung einer unkoordinierten Siedlungsentwicklung in die Landschaft schafft, gleichzeitig aber auch die notwendigen Handlungsspielräume für zukünftige bauliche und wirtschaftliche Entwicklungen gewährleistet.

Mit dem Gesetz alleine ist aber noch kein Quadratmeter Landschaft erhalten und sind noch keine wohnlichen Siedlungen gebaut. Die grosse Herausforderung für Planer sowie Behörden ist es nun Wege aufzuzeigen, wie der Lebensraum dichter bebaut und genutzt werden kann, ohne dass dessen Qualitäten und Schönheiten verloren gehen.

Die wertvollen Diskussionen während des Abstimmungskampfs haben einige Aspekte dieser Herausforderung deutlich gemacht:

  • Die «richtige Grösse» der Bauzonen muss sorgfältig ermittelt und ausgehandelt werden. Bund, Kantone und Gemeinden sind gefordert, hierfür klare und praxistaugliche Richtlinien auszuarbeiten.
  • Die vom Gesetz geforderte «Siedlungsentwicklung nach innen» ist eine äusserst anspruchsvolle Aufgabe. In Zusammenarbeit mit den beteiligten Akteuren und in Abwägung ihrer unterschiedlichen Interessen muss es gelingen, die bauliche Dichte zu erhöhen und dabei gleichzeitig die wohnlichen Qualitäten zu erhalten.
  • Damit gute Planungen entstehen und umgesetzt werden können, braucht es eine sorgfältige Information und kluge Beratung der Bevölkerung, Bauherrschaften und Gemeinden. Die Aufgabe aller an der Entwicklung des Bauwerks Schweiz beteiligten Fachleute ist es, diese zu gewährleisten.

Die im SIA zusammengeschlossenen Fachpersonen sind bereit, sich dieser Herausforderung zu stellen und mit ihrer Fachkompetenz einen wesentlichen Beitrag zu einer qualitativ hochwertigen Umsetzung des revidierten Raumplanungsgesetzes zu leisten.