28.03.2018 | Mike Siering

SIA-Tage 2018: Architektur und Ingenieurskunst zum Anfassen

Mit 300 Objekten sind sie die grösste Werkschau von Architektur und Ingenieurbauwerken in der Schweiz: die «SIA-Tage». Zum zehnten Mal präsentieren Architektinnen und Ingenieure des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA) ihre unlängst fertiggestellten Bauten. An den Wochenenden vom 9. bis 10. und 16. bis 17. Juni 2018 können interessierte Besucher wegweisende, elegante oder auch eigenwillige Objekte besichtigen – Baukunst zum Anfassen.

Die «SIA-Tage der zeitgenössischen Architektur und Ingenieurbaukunst» sind die grösste Architekturausstellung der Schweiz – eine Ausstellung, die es den Besuchern erlaubt, exklusiv 300 Objekte zu besichtigen. Die Werkschau feiert dieses Jahr ein Jubiläum. Bereits zum zehnten Mal wird sie durchgeführt und hat damit ihren festen Platz in der Agenda der Architekturinteressierten und Medien. Auch 2018 ist es wieder möglich, an zwei Wochenenden aktuelle Baukunst zu besichtigen – und zwar vom 9. bis 10. sowie vom 16. bis 17. Juni 2018. An den «SIA-Tagen» führen die projektverantwortlichen Ingenieure und Architektinnen die Besucher gemeinsam mit den Bauherrschaften durch die Gebäude und erläutern den Weg von der Idee bis zur Realisierung. Eine einmalige Gelegenheit, Objekte zu besichtigen, die sonst nicht zugänglich sind.

Auf der Webseite der «SIA-Tage» finden Sie die Informationen zu allen 300 Objekten mit den jeweiligen Besichtigungszeiten. Die Objekte können nach verschiedenen Kriterien, beispielsweise der Region, gefiltert werden – mit einem Klick wird die Reiseroute angezeigt. Ebenso zeigt die Seite die nächstgelegenen Objekte zum gewählten Besuchsort an.

Weitere Informationen zu den «SIA-Tagen» sowie laufende Neuigkeiten finden Sie unter www.sia-tage.ch.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Mike Siering, Mediensprecher Tel.: 044 283 63 60, E-Mail: mike.siering(at)sia.ch
Twitter: @sia_schweiz, www.sia.ch/medien



Ausgewählte Themen und Projekte an den «SIA-Tagen» 2018

Besonders reger Teilnahme erfreut sich in diesem Jahr die Westschweiz: Alleine die Waadt ist mit 75 Projekten vertreten. 22 davon sind öffentliche Gebäude, die die wachsende Nachfrage nach öffentlicher Infrastruktur im prosperierenden Arc lémanique widerspiegeln. Darunter sind von Schulhäusern über eine Sternwarte und Kirchen auch Sporthallen oder ein historisches Museum vertreten.

Im Kanton Genf hingegen öffnen 18 Mehrfamilienhäuser ihre Türen. Die Überbauung «Similor» in Carouge von NOMOS Groupement d’architectes veranschaulicht beispielhaft, wie im urbanen Genf bei begrenzter Fläche hochwertiger Wohnraum geschaffen werden kann. Als Inspiration für das Projekt diente das Städtchen Carouge selbst, das Ende des 18. Jahrhunderts unter Herrschaft von Sardinien-Piemont errichtet wurde.

Herausforderung alpines Bauen
Anhand zahlreicher Projekte in den Bergkantonen zeigen die Planerinnen und Planer, wie sie mit den Herausforderungen der Alpenregionen umgehen. Umnutzungen ehemals landwirtschaftlicher Gebäude sind gleich mehrmals vertreten an den «SIA-Tagen». Dabei ist der sorgfältige Umgang mit dem Baubestand auffällig. Anschauungsobjekt dafür ist zum Beispiel eine ungenutzte Scheune in einem Walliser Seitental in Orsières, die LR architectes aus Lausanne zu einem Ferienhaus umgebaut haben. Die Architekten haben die ursprünglichen äusseren Elemente, die Fassade aus Lärchenholz und das Schieferdach, nahezu unverändert belassen, während sie im Kontrast dazu die Innenräume mit einem Kern aus Sichtbeton zeitgenössisch umgestaltet haben.

Wegweisende Verkehrsbauten
Auch Ingenieure laden an verschiedenen Orten zur Besichtigung ein: Ingenieurbaukunst ist beispielsweise am Neuenburgersee zu bestaunen. Der Verlauf der Nationalstrasse 5 und der Kantonsstrasse 5 war früher unübersichtlich, was viel Durchgangsverkehr im Stadtteil Serrières in Neuchâtel verursachte. Ein neuer Tunnel bringt Verkehrsberuhigung und mehr Wohnqualität im Ort. Die Überdachung des Tunnels erbaut von Groupement GREASE (Groupe GVH und BG ingénieurs conseils), St-Blaise, ist sorgsam ins Quartier eingebettet und ermöglicht den Bewohnern und Besuchern über eine grosszügige Grünfläche neu den direkten Zugang zum See.

Eigenwilliges
Die «SIA-Tage» bieten auch die Gelegenheit, Eigenwilliges, Einzig- und Neuartiges kennenzulernen. Im Tessiner Bezirk Arzo im Medrisiotto lädt ein Steinbruch, dessen Stein gemeinhin Marmo d’Arzo heisst, zum Besuch ein. In dem Steinbruch wurde ab 1300 verschiedenfarbiger Kalkstein aus der Trias und Jurazeit gewonnen und international für kostbare Innenausstattungen vertrieben, bis er 2009 still gelegt wurde. Enrico Sassi Architetto hatten den Auftrag, das Gelände umzugestalten und aufzuwerten und die Gebäude zur Wiederverwendung zu überarbeiten. Im weiten Rund des früheren Steinbruchs richteten die Architekten ein «Amphitheater» ein. Ein Lehrpfad verbindet die Steinbrüche mit dem Wald, und die alten Hütten, in denen früher der Stein verarbeitet wurde, haben die Architekten zu didaktischen und museografischen Laboratorien umgewandelt.

Anziehungspunkt Stadt
Die markante «Metzgerhalle» in Zürich-Oerlikon mit ihren auffälligen gerundeten Kunststeinfassaden und Fenstern stammt aus den 1930er Jahren. Sie wurde von Romero Schaefle Partner Architekten sanft saniert und mit einem neuen Wohn- und Geschäftshaus ergänzt, in dessen Innern Läden, Büros und Wohnungen mit Erkern, die das Westlicht einfangen, entstanden sind. Das namensgebende Restaurant «Metzgerhalle» erfreut sich nach wie vor der Stammkundschaft und verbindet mit seiner sorgfältig renovierten Innenausstattung den heutigen Trend für Vintage mit einem Stück Zürcher Stadtgeschichte und setzt einen Anziehungspunkt fern der Zürcher Innenstadt.


Download Bilder:

1_SIA Tage_photo_Sophie Huguenot
2_SIMILOR_photo_Paola Corsini_Credits_Nomos
3_Grange Orsieres_photo_Oliver Regazzoni_LR architectes
4_Panorama_photo_Bureau Aquarius Neuchatel
5_ESassi_Arzo_Divisare_Foto_Filippo_Simonetti
6_Metzgerhalle-Restaurant_Foto_Karin Gauch und Fabien Schwartz

1_SIA Tage_photo_Sophie Huguenot