11.09.2014 | sia online | Tina Henriette Unruh-Bodin

Energetische Ertüchtigung mit Augenmass

Denkmal und Energieeffizienz: Eine Tagung an der Hochschule Luzern befasst sich mit Kriterien und Herangehensweisen bei der energetischen Erneuerung der Innenräume von bestehenden Bauten.

Was geschieht bei der energetischen Sanierung von Gebäuden mit deren Innenräumen? Gebäudetechnik kann Räume verändern, in die sie integriert wird. Umso wichtiger wird damit das schlüssige Zusammenspiel von Infrastruktur und Konstruktion. Diesem Thema widmet sich eine Tagung des Departements Technik & Architektur der Hochschule Luzern.

Bei Erneuerungsprojekten, wo die Konstruktion bereits besteht, bieten sich unterschiedliche Strategien für dieses Zusammenspiel an: Die baulichen Ergänzungen bzw. technischen Ausstattungen könnten beispielsweise auf mehrere niedertechnische Schichten im Inneren des Gebäudes verteilt werden. Je nach Distanz dieser Schichten zu der bestehenden Hülle verändern sie jedoch den Raum und damit auch die Erleb- und Nutzbarkeit des Bauwerkes. Die gegebene oder beabsichtigte Nutzung wiederum bestimmen die jeweiligen Ansprüche an die energetische Ertüchtigung. Raum, Nutzung, Intervention und Bestand stehen also in einer untrennbaren Abhängigkeit zueinander.

In diesem System hat jede Veränderung – beispielsweise ein Absenken der Ansprüche – direkte Auswirkungen auf alle Komponenten, und es bedarf spezifischer Prozesse, die sich von Planungen für Neubauten grundlegend unterscheiden. Hierfür hat das Projektteam ‚Erneuerung von Innen – Energie & Baudenkmal’ Thesen aufgestellt und Werkzeuge entwickelt. Diese sollen diskutiert und an Fallbeispielen überprüft werden. Die Tagung am 10. Oktober 2014 fokussiert typische Probleme bei der energetischen Erneuerung von Innenräumen. Dazu werden räumlich-konstruktive Ansätze aus dem Forschungsprojekt „Energie & Baudenkmal – Erneuerung von Innen“ präsentiert. Ziel sind eine lebendige Diskussion und eine möglichst breite, interdisziplinäre Sicht auf das Thema.

Neben den Forschenden werden auch Vertreterinnen und Vertreter politischer Institutionen ihre Erwartungen zum Thema formulieren, ebenso Planer und Bauherrenvertreter. Unterstützt wird die Veranstaltung an der Hochschule Luzern von der Stiftung zur Förderung der Denkmalpflege, dem SIA, der Fachstelle für nachhaltiges Bauen, dem Amt für Hochbauten der Stadt Zürich und dem Bundesamt für Energie. An der Veranstaltung wird zudem das im Quart-Verlag erschienene Buch mit den bisherigen Ergebnissen des Projektes erstmals vorgestellt. Jeder Teilnehmer der Tagung erhält ein Exemplar.


Tagung „Energie & Baudenkmal – Erneuerung von Innen“

Freitag, den 10. Oktober 2014
Ort: Hochschule Luzern – Bereich Technik & Architektur, Trakt IV, Raum D 415, Dr. Josef Mäder-Saal, Technikumstrasse 21, 6048 Horw
Die Teilnahmegebühr beträgt 100 SFR.
Anmeldung möglichst bis 1. Oktober unter:  

HSLU, Tagung Energiebaudenkmal