31.01.2014 | sia online | Frank Peter Jäger
Bildungsinitiative für EnergiebranchenRund 7 Mio. Franken will der Bund ab 2014 jährlich in die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften der Bereiche Energieeffizienz und erneuerbare Energien investieren, um die Umsetzung der Energiestrategie 2050 zu sichern und die Baubranche fit zu machen für die energetische Sanierung des Gebäudeparks Schweiz. Die Ausbildungsinitiative soll dazu beitragen, dass Fachkräfte gezielter für die Anforderungen der Bereiche Energieeffizienz und erneuerbare Energien geschult werden. Das entsprechende Massnahmenpaket gab die Bundesrätin Doris Leuthard gemeinsam mit SIA-Präsident Stefan Cadosch am 22. Januar nach einer Fachkonferenz am Rande der Basler Swissbau bekannt. Der Fokus liegt in der Aus- und Weiterbildung bereits aktiver Fachkräfte sowie in der Rekrutierung zusätzlicher Berufsleute. Mit koordinierten Aus- und Weiterbildungsmassnahmen sollen die Branchen beim Aufbau der für die Energiestrategie 2050 notwendigen Fachkompetenzen unterstützt werden. Mit der Initiative reagiert das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) auf den Fachkräftemangel im Sektor Erneuerbare Energien, beim Bau, in der Industrie sowie in der versorgungstechnischen Infrastruktur. Doris Leuthard und Stefan Cadosch waren sich beim an die Fachkonferenz anschliessenden Pressetermin einig, dass es wichtig sei, «so viele jungen Leute wie möglich für diese Berufsfelder zu interessieren», wie die Bundesrätin sagte. Daher bereite man eine entsprechende Imagekampagne vor. Nur wenn die erwähnten Branchen über ausreichenden Nachwuchs verfügten, könne die vom Bundesrat verabschiedete Energiestrategie 2050 auch umgesetzt werden. Vor allem an den Schnittstellen der einzelnen Disziplinen, beispielsweise zwischen Bauhandwerkern und Energietechnikern, drohten Wissenslücken zu entstehen. Neben der Rekrutierung von Nachwuchs liegt der Fokus auf der Aus- und Weiterbildung schon aktiver Fachkräfte. Dabei gehe es, wie Stefan Cadosch betonte, auch darum, die vorhandenen Angebote besser zu vernetzten und sichtbar zu machen. «Es gibt schweizweit derzeit mehr als 200 verschiedenen energiebezogenen Weiterbildungsangebote», sagte der SIA-Präsident. Auf der Internetseite des UVEK wird nun zeitnah ein Überblick über das Spektrum der Angebote eingerichtet. Unter dem Motto «Kräfte bündeln & sichtbar machen» verabschiedete das Bundesamt für Energie (BFE) innerhalb des UVEK in Kooperation mit der Schweizer Wirtschaft und den wichtigsten Planerverbänden ein sechs Felder umfassendes Massnahmenpaket. Es sieht neben der Erarbeitung von zeitgemässem Schulungsmaterial u.a. die Förderung von Passerellenangeboten und die Entwicklung von Masterstudiengängen vor, wie zum Beispiel der vom SIA angeregte und der ETH Zürich entwickelte Masterstudiengang Integrated Building Systems. Bundesrätin Leuthard freute sich, dass es gelungen sei, beim Ausarbeiten der Energiebildungsinitiative von Energie Schweiz, «so viele verschiedene Branchen und Akteure an einen Tisch zu bringen», und dankte insbesondere SIA-Präsident Stefan Cadosch für seine Unterstützung. |
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