Jahrestag 2015 der SIA-Berufsgruppe Technik

BIM-Einführung in der Schweiz, Tagung für Besteller, Planer, Unternehmer und Betreiber

BIM ist da! Und kann nicht mehr von der Hand gewiesen werden.
Zunehmend etabliert sich der Begriff «erst digital - dann real». Wo stehen wir heute? Wie weit ist BIM in der Schweiz Alltag geworden? Wo liegen die Herausforderungen? Im Anschluss an die erste BIM-Tagung im Herbst 2013 will SIA und buildingSMART Schweiz, diese Frage im Beisein von Praktikern und Experten diskutieren und einen Impuls für eine koordinierte Einführung von BIM setzen.

Bei neuartigen Trends ist das Muster stets das gleiche: Sie werden zwar als
wichtig erachtet, doch es fehlt das Wissen, um sich ein Urteil darüber zu bilden.
und es bestehen Zweifel, ob der Besteller das wirklich fordert. Auch bei der «BIM Building Information Modeling» scheint das der Fall zu sein.

In der Schweiz mit den durch KMUs geprägten Bau- und Planungswirtschaft
haben es Innovationen wie „digitales Bauen“ schwer. Hier müssen die Vereine
und Organisationen bei der Einführung von BIM als Katalysator wirken. Das neue Merkblatt BIM (SIA MB 2051) wird hier als Orientierungshilfe dienen.

Es besteht unzureichendes und teilweise widersprüchliches Wissen über BIM in
der Schweiz. Dies hemmt die Einführung und bremst nötigen Investitionen aus.
Aus diesem Unwissen entsteht die Diskussion zu Urheberechten, Verantwortung, Leistung und Vergütung. Im nahen Ausland hingegen setzt sich zunehmend die Integration von BIM in die Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungsprozesse durch.

Dies durch den Einfluss von Wirtschaft und Politik bei der Regulierung mit BIM.
Die Schweiz verfügt über eine gut und breit abgestützte Baukultur.

Innovationen welche Auswirkungen auf die Zusammenarbeit haben können in einem durch KMU geprägten Land wie der Schweiz nicht effizient durch einzelne kleine Unternehmungen und Organisationen vollzogen werden.
Andere Branchen haben diesen Wandel bereits vollzogen und sprechen neu von «Industrie 4.0». Die Baubranche befindet sich noch mitten in einem
Veränderungsprozess hin zum digitalen Bauen. Auf EU-Ebene wurde
beschlossen, dass bei öffentlichen Bauten das digitale Modell schon im
Wettbewerb wichtiger Bestandteil ist. Solch ein Beschluss wird für die
Mitgliedstaaten, nach 24 Monaten eine verbindliche Übernahme. Länder wie
Grossbritannien, Skandinavien oder Niederlanden habe bereits staatlich die
Verwendung von BIM vorgeschrieben und fordern dies damit per Gesetz. In der
Schweiz rückt BIM vom Besteller her zunehmend in den Fokus, wie dies aktuelle
Wettbewerbe und Vergaben zeigen.

Das Bildungswesen in der Schweiz schafft erste Gefässe zur Aneignung der
nötigen Kompetenzen, kleiner und mittleren Unternehmungen stellen sich um.
Einige grössere national und international ausgerichtet Unternehmungen haben aus der Analyse zu BIM den Nutzen erkannt und gekonnt Bestehendes mit Neuem kombiniert.

Was dies für die Einführung von BIM für Besteller, Planer, Unternehmer und
Betreiber von Bauwerken in der Schweiz bedeutet wird an der Fachtagung mit
Experten der Hochschulen und der Praxis diskutiert. Unter Leitung der ETH und
der Hochschule St. Gallen wird im Forum mit dem Einbezug der Referenten die
Adaption und Resistenz der etablierten Geschäftsmodelle, die Wegführung hin zu neuen Angeboten aus der steigenden Nachfrage aus BIM mit den Teilnehmern entwickelt.

Eine wichtige Rolle wird den Fachvereinen bei der Einführung von BIM
zukommen. Aus der übergeordneten IG „Digitales Bauen“ ist geplant, bereits an der Tagung Angebote für einen Erfahrungsaustausch für Architekten, Ingenieure und Unternehmer zu gründen.

Vorträge der Referenten

Tagungsdokumentation

Referat Daniel Riekert
BIMguideline@Roche – Owner BIM in Projekten

Referat Christoph Merz
BIM – Perspektiven aus Sicht KBOB / IPB

Referat Peter Kompolscheck
BIM in Österreich – die Vorteile der Vernetzung

Referat Angelo Ciribini
BIM aus der Sicht der EU

Referat Manfred Huber
BIM – Regulierung in der Schweiz

Referat Peter Scherer
BIM vernetzt die Wertschöpfungskette

Referat Marco Flury
BIM in der Tragwerksplanung – Status und Ausblick

Referat Andreas Joehri
BIM in komplexen Bauten – so funktioniert die Zusammenarbeit

Referat Marco Waldhauser
BIM in der Gebäudetechnik – Stand der Umsetzung

Referat Oliver Glockner
Zwischen Bohrmaschine und digitaler Baustelle

Referat Volkmar Hovestadt
Modular BIM – Einfache Gebäudedatenmodelle

Referat Rolf Nydegger
Industriell gefertigt – modular gebaut

Referat Urs Lehner
Digitale Vernetzung der Wertschöpfungskette